FCR | 12. Dezember 2019 | keine Kommentare
…hier nun der 2. Teil unserer Advent-Reportagen über den FC Rimsingen:
Diesmal gibt es ein Interview mit dem Kapitän der 1. Mannschaft, Max Federer, seit vielen Jahren eine nicht wegzudenkende Stütze des FC Rimsingen, im spielerischen, sowie auch zwischenmenschlichen Bereich, sowie der verlängerte Arm des Trainers auf dem Rasen.
VE: Hallo Max, die Vorrunde ist vorbei, zufrieden mit dem bisher erreichten 9. Platz.
MF: Hallo Volker, schaut man sich die einzelnen Spielverläufe über die Hinrunde an, können wir wohl alle nicht ganz zufrieden mit dem 9. Tabellenplatz sein. Doch gerade die engen Spiele konnten wir oftmals nicht für uns entscheiden. Dies spiegelt sich in den vielen Unentschieden (7!) wieder, was uns leider auf der Stelle treten lässt und so der Platz im Niemandsland der Tabelle zustande kommt.
VE: Fangen wir mal von vorne an. Wie hast Du als Führungsspieler den Abstieg in die B-Klasse gefühlsmäßig erlebt.
MF: Die letzte Saison war eine echte Achterbahnfahrt der Gefühle. Begonnen mit einer tollen Vorbereitung unter dem neuen Trainergespann, die eine große Euphorie erzeugte. Leider fehlte das Quäntchen Glück in vielen Spielen, so dass nur ein Sieg in der Hinrunde auf der Habenseite stand. Der Trainerwechsel in der Winterpause entfachte zwar dann nochmal neue Hoffnung und Begeisterung das „Unmögliche möglich zu machen“, allerdings schafften wir es nicht eine Serie an Siegen hinzulegen, so dass der sehr schmerzhafte, aber am Ende auch verdiente Abstieg in die Kreisliga B feststand.
VE: Wenn man die Mannschaft nach dem bereits früher feststehenden Abstieg erlebt hat, hatte man als Außenstehender eigentlich das Gefühl einer Trotzreaktion durch die Spieler, -Jetzt erst Recht-. Die Mannschaft spielte wesentlich freier, als unter dem Druck, nicht absteigen zu wollen. Siehst Du das auch so?
MF: Das sehe ich ähnlich. Wie oben bereits erwähnt, konnten wir keine Serie an Siegen hinlegen. Ich denke, dass hat einerseits mit der wirklich qualitativ starken Kreisliga A1 zu tun, wo in jedem Spiel die Tagesform entscheidet. Und andererseits konnten gerade wir Führungsspieler diesen „Druck“ nicht ausblenden, kämpften und haderten sehr mit unserer eigenen Leistung und konnten so, gerade den jüngeren Spielern keine Sicherheit geben.
Als der Abstieg feststand, merkte man wie die angesprochene Last von vielen Schultern fiel. Dieses Gefühl, aber auch ein gewisser Anstand sich ordentlich verabschieden zu wollen, ließ uns noch den ein oder anderen überzeugenden Auftritt auf den Platz bringen.
VE: Nach der letzten Saison sind doch einige Spieler abgewandert, einige neue Spieler sind dazugekommen, darunter wurden auch einige „alte Rimsinger Talente“ wieder reaktiviert. Als FC-Fan hatte man das Gefühl, dass besonders die erfahrenen und älteren Spieler sich hier unheimlich ins Zeug gelegt haben, dafür zu sorgen, dass man in B-Klasse ein schlagkräftiges Team zur Verfügung hat.
MF: Dieses Gefühl haben aber auch wir in der Mannschaft! Durch den historischen Abstieg haben sich eventuell gerade unsere Spieler mit langer Zugehörigkeit im Verein in der Pflicht gesehen, nochmal alle Kräfte zu mobilisieren, um einen Zerfall des Teams zu verhindern, aber auch mit ihrer Erfahrung die jungen Spieler zu unterstützen. Generell ist es gerade zu sinnbildlich, dass diese Spieler in der Trainingsbeteiligung sehr weit oben stehen!
Es macht unheimlich viel Freude zu sehen, wie Nici hinten den Laden zusammenhält und dabei alle Spiele über die volle Distanz gegangen ist (!). Auch Robert hilft uns enorm mit seinen Standards und seiner Schußtechnik weiter, trainiert mehr als zu Saisonbeginn abgemacht und ist in jedem Spiel heiß darauf, zu gewinnen. Weiter zu nennen ist Ralle, der mit die höchste Trainingsbeteiligung hat und schon über lange Jahre in der zweiten Mannschaft gezeigt hat, dass er Kreisliga B kann. Er wird bestimmt noch einige Treffer für uns erzielen. Die Jungs müssen wohl mit ihrer Leidenschaft überzeugt haben, dass zum Glück auch Simon nochmal Lust bekommen hat, den weiten Weg von Waldkirch nach Rimsingen auf sich zu nehmen. Durch ihn haben wir nach vorne wieder mehr Optionen und hoffen natürlich von seiner Torgefährlichkeit in der Rückrunde zu profitieren!
VE: man sagt so schön, Neue Besen kehren gut, – aber durch die vielen neuen Spieler musste sich die Mannschaft natürlich auch erst mal finden. In wie weit bist Du als Kapitän der Meinung, dass hier ein kameradschaftliches und natürlich auch spielerisches Zusammenschweißen bereits stattgefunden hat.
MF: Durch die vielen Ab- und zahlreichen Neuzugänge war es klar, dass sich hier erstmal ein Team finden müsse. Allerdings sehe ich auf dem Platz schon deutliche Fortschritte, gerade was die spielerischen Vorgaben unseres Trainers betrifft, wobei wir hier in der Wintervorbereitung weiter ansetzen werden, um eine stärkere offensive Durchschlagskraft zu erzeugen. Gegen den Ball arbeiten mittlerweile alle kompakt mit, es herrscht eine positive Sprache, Dinge werden angenommen und Kritik wird akzeptiert. Alle ziehen mit, was für eine gute Kameradschaft spricht.
Im Spielerrat versuchen wir daher, uns viele Aktionen außerhalb des Platzes zu überlegen. So fanden in der Hinrunde schon einige schöne Erlebnisse statt: Einstandsfeier, Bowlingausflug, Besuch eines Europa-League-Spiels in Basel oder ein Fifa-Turnier, bei dem übrigens auch Spieler der A- und B-Jugend mit von der Partie waren. Für die Winterzeit steht ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt, Eisstockschießen in Breisach, Indoorsoccer und eine Planwagenfahrt über den Tuniberg mit dem Weinhof Mößner auf dem Programm! Es wird also nie langweilig bei uns!
VE: 4-Siege, 4-Niederlagen und sieben Unentschieden sind die Bilanz der Vorrunde, wo siehst Du als Kapitän, noch Verbesserungsmöglichkeiten in der Rückrunde, was hat Dir bisher gut gefallen und natürlich wo siehst Du den FC am Ende der Saison.
MF: Was wir ganz klar verbessern müssen ist die Trainingsbeteiligung! Gerade im September bis in den Oktober hinein war diese nicht gut! Daran mache ich auch ein wenig die vielen Unentschieden fest, die in dieser Zeit entstanden sind! Doch gerade in den letzten drei Wochen der Hinrunde fand schon ein Umkehrprozess statt, so dass ich positiv gestimmt bin, dass wir das im neuen Jahr verbessern werden!
Ich denke in den oben erwähnten Antworten lässt sich erkennen was mir bisher gut gefällt. Wir wachsen zu einer tollen Einheit zusammen, die versucht Fußball nicht nur zu kämpfen, sondern auch zu spielen! Natürlich freut es mich auch, dass wir mit Fabiola und Bruno wieder eine super Clubheimbewirtung haben. So lässt es sich nach den Heimspielen noch sehr lange aushalten und die Schnitzel kann ich jedem empfehlen. Besonders schön anzusehen ist, dass unsere Tribüne bei Heimspielen immer sehr voll ist, aber selbst bei Auswärtsspielen sind viele FCR-Anhänger dabei. An dieser Stelle vielen Dank für Eure Unterstützung!!! und ein ganz kleiner Appell:
„Fußball ist sehr emotional (das weiß ich wohl am besten), trotzdem gebt uns als Team Zeit uns weiter zu entwickeln und habt vor allem Geduld gerade mit den jungen Spielern, die Fehler machen und das auch dürfen! Wenn wir alle miteinander positiv umgehen, geht hier einiges in den nächsten Jahren! Kritik ist nicht unerwünscht, aber dann bitte konstruktiv!“
Am Ende der Saison sehe ich die Mannschaft hoffentlich unter den ersten 5, nachdem wir die oberen Teams mit ansehnlichem Fußball noch geärgert haben!
VE: Auch an Dich die Frage, was würdest Du Dir im sportlichen Bereich wünschen, nach dem Schlusspfiff im Derby gegen den SV Munzingen
MF: Gerade im Spiel gegen Munzingen hat man gemerkt, dass nach vorne die gewisse Durchschlagskraft fehlt. Der Ausfall von Hannes ist nicht zu kompensieren. Leider schaffen wir es noch nicht die Tore auf uns alle zu verteilen. Daher wäre es schön, wenn wir vielleicht noch einen Stürmer hinzubekommen würden. Jedoch werden uns noch zwei Studierende aus Freiburg verstärken, die schon ihre spielerische Klasse im Training gezeigt haben. Hier nochmal ein großes Lob an Micha, der uns mit einer wahren Fleißarbeit eine Spielerdatenbank erstellt hat, auf die die sportliche Leitung in den kommenden Gesprächen zurückgreifen kann. Sein Sportmanagement-Studium hat sich wohl für uns schon zahlbar gemacht!
VE: Der FC Rimsingen bedankt sich auch bei Dir für die kurzen Gedankenspiele in und um den FC, wir wünschen Dir und Deiner Familie eine erholsame Adventzeit, eine frohe Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
MF: Das wünsche ich allen FCR-Mitgliedern, Anhängern und Gönnern auch!
Das Interview führte Volker Engel für den FC Rimsingen
Bild: immer mit vollem Einsatz an vorderster Front FC Kapitän Max Federer
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