Interview Teil 3 mit Thomas Bieler

FCR | 18. Dezember 2019 | keine Kommentare


Hier nun der 3. Teil unserer kleinen Interview-Serie. Diesmal mit Thomas Biehler, seit ewigen Zeiten in vielen Funktionen mit dem FC verbunden und als aktueller Vorstand Sport mit allen wichtigen Dingen im und um den FC und besonders um den aktiven Fußball involviert und bewandert.

Bild: FCR Vorstand Sport, Thomas Biehler, hier zusammen mit FC-Förderverein-Frontfrau Heike Bartel.

VE: Hallo Thomas, schön das Du auch die Zeit hast in der Winterpause mal den FC Mitgliedern und Fans ein paar Fragen zu beantworten. Da der erstmalige Abstieg des FC in B-Klasse schon einiges vor Rundenende fest stand, konnte man sich ja auf den bitteren Schlussstrich sicherlich etwas besser vorbereiten. Aber mal „Hand aufs Herz“, welche Gefühlsbewegungen waren bei Dir, als der letzte Schlusspfiff der alten Saison getätigt war, zumal die Mannschaft in der Rückrunde unter ihrem neuen Trainer, doch in vielen Spielen ein anderes Bild darstellte als in der desaströsen Vorrunde.

TB: Hallo Volker, natürlich macht ein Abstieg immer weh, vor allem, wenn man ca. 20 Jahre fester Bestandteil dieser Leistungsklasse war. Nach dem letzten Schlusspfiff und einer mehr als soliden Rückrunde unter Markus Wellinger, waren wir gedanklich und operativ schon fest in der Planung der neuen Saison. Ich bin froh, dass es uns gelungen ist, ein hervorragendes Trainerteam und viele neue Spieler für den Umbruch in der Kreisliga B zu gewinnen.

VE: Wenn man das Auftreten der damaligen Mannschaft, besonders nach dem feststehenden Abstieg betrachtet und wenn man auch den Verlauf der letzten Jahreshauptversammlung sich betrachtet, hatte man den Anschein, dass Mannschaft und Vorstand sich vorgenommen hatten, diesen Abstieg als einen gewissen Neuanfang zu betrachten und positiv in die Zukunft gehen schauen und auch starten zu wollen. Täuscht diese Ansicht von außen betrachtet oder wie sind deine Gedankengänge zu dieser Thematik.

TB: Ich denke für uns als Dorfverein ist es wichtig, unserer Philosophie treu zu bleiben. Die Rahmenbedingungen für den Amateurfußball haben sich in den letzten 17 Jahren, in denen ich – mit Unterbrechungen – für den sportlichen Bereich des FCR verantwortlich war, extrem verändert. Durch die zunehmende Individualisierung der Gesellschaft gibt es immer weniger Spieler, die bereit sind, sich verbindlich in den zeitaufwändigen Trainings- und Spielbetrieb eines Fußballvereins einzubinden. Gleichzeitig werden schon in der Kreisliga teilweise Spielergehälter bezahlt, die in keinem Verhältnis zur Leistungsklasse stehen. Diese Faktoren machen die Arbeit im herkömmlichen Dorfverein immer schwieriger. Es ist richtig, dass wir beim FCR dennoch positiv in die Zukunft blicken, weil wir immer noch vergleichsweise viele aktive Spieler haben, die sich mit dem FCR identifizieren und zusammen mit uns und den Fans viel Freude an ihrem Hobby haben. Für den mittelfristigen Erfolg des Vereins ist es wichtig, unsere A-, B-, und C- Junioren zu fördern und mehr Nähe zu den Aktiven zu schaffen. In diesen Altersklassen haben wir sehr viele talentierte und fußballbegeisterte Kicker, denen die Zukunft des FCR gehört.

VE: In der neuen Saison stehen bisher 4 Siegen, auch 4 Niederlagen entgegen, sowie 7 Unentschieden. Man steht mit dem 9. Tabellenplatz auf einem einstelligen Rang. Besonders an Dich, als Vorstand Sport, daher die Frage, bist Du mit dem bisherigen Rundenverlauf zufrieden.

TB: Die Vorrunde hat gezeigt, dass wir mit allen Mannschaften dieser Liga, trotz zahlreicher Abgänge und der schweren Verletzung unseres Topstürmers Hannes Stoll, mithalten können. Allerdings bin ich mit der Punkte-Ausbeute nicht zufrieden. Damit wir in der Rückrunde mehr der sogenannten „engen Spiele“ für uns entscheiden können, bedarf es einer höheren Trainingsbeteiligung.

VE: Nach dem Abstieg haben einige bisherige Spieler dem FC den Rücken gekehrt und sind abgewandert, andere neue Spieler sind zum Team gestoßen oder auch einige „Alten FCler“ konnten wieder reaktiviert werden. Eine neue Mannschaft musste oder muss noch zusammenwachsen. Wie siehst Du den weiteren Verlauf der Mannschaft, was wünschst Du Dir vom Team, oder was erwartest Du von ihr.

TB: Mit Markus Wellinger haben wir bekanntlich einen Trainer, der zum einen ein sehr gutes Fingerspitzengefühl für gruppendynamische Prozesse hat, zum anderen aber auch jeden einzelnen Spieler in einem hohen Masse individuell fördern kann, wenn dieser dazu bereit ist. Als Beispiel hierfür kann man Patrick Himmelsbach nennen, der durch seinen Fleiß und seine Lernbereitschaft mittlerweile eine feste Stütze im Defensivbereich der ersten Mannschaft geworden ist.
Positiv ist aber auch, dass die Mannschaft in der Vorrunde als „geschlossene Einheit“ auf dem Feld aufgetreten ist. Sollte sich die Trainingsbeteiligung in der Rückrunde erhöhen, werden Markus und sein Trainerteam sicher noch einiges aus der Mannschaft herausholen.

VE: Die Vorgehensweise des FC Rimsingen wurde ja schon mehrmals von Dir und Deinen Vorstandskollegen publiziert; man möchte beim FC ehrlichen und möglichst erfolgreichen Fußball bieten, ohne das wie in vielen Vereinen, auch in den unter Klassen, bereits erhebliche Gelder gezahlt werden. Beim FC soll die Mannschaft der Star sein. Wie siehst Du hier für den FC in den kommenden Zeiten die Möglichkeit sich möglichst erfolgreich zu etablieren

TB: Wie oben erwähnt, haben sich die Rahmenbedingungen für den Amateurfußball in den letzten Jahren massiv verändert. Ich denke die Frage nach dem Erfolg eines Amateurvereins ist nicht ausschließlich an der Ligazugehörigkeit zu messen, sondern mit zunehmender Bedeutung auch am gesellschaftlichen Vereinsleben. Für eine erfolgreiche Zukunft sollten wir uns an Vereinen orientieren, denen es ohne „bezahlte Spieler“ gelingt, „Jung und Alt“ für den Fußballverein zu begeistern und, in denen viele Mitglieder ihre Fähigkeiten und Erfahrungen aktiv ins Vereinsleben einbringen. Eine gute Infrastruktur mit einem geselligen Clubheim – wie wir es mittlerweile haben – sind dazu wichtige Faktoren.

VE: Abschließend auch für Dich heutige letzte Frage. Was wünschst Du Dir in Deinem Verantwortungsbereich wenn am 14.06.2020 nach dem Schlusspfiff der Saison ertönt ist.
TB: Ich hoffe, dass wir dann alle mit dem Geleisteten und Erreichten in der Saison zufrieden sein können und uns auf die nächste Runde – nach einer verdienten Sommerpause – freuen werden.

VE: Danke Thomas für Deine interessanten Aussagen. Die Mitglieder und Fans des FC wünschen auch Dir eine erholsame Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr und wie sollte es anders sein das letzte Wort gehört natürlich Dir als Vorstand
TB: Ich wünsche allen Mitgliedern des FCR eine friedliche und erholsame Weihnachtszeit und einen „Guten Rutsch“ in ein gesundes und zufriedenes Jahr 2020.

Das Interview führte Volker Engel für den FC Rimsingen

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